Fondsbericht

Platow-Fonds im Juni – Kritische Marktlage

PLATOW-Fonds
PLATOW-Fonds © PLATOW Verlag

Dieser Juni war der schlechteste Juni in der Geschichte des DAX. Und zwar nicht nur seit seiner Einführung 1988, sondern auch beim von der Bundesbank seit 1960 zurückgerechneten Vorgängerindex. Sein Monatsverlust fiel sogar prozentual zweistellig aus, was in der Börsenhistorie nur selten vorkam. Seinen „kleinen Brüdern“ erging es kaum besser, MDAX und SDAX verloren sogar noch stärker. 

Die belastenden Einflüsse waren bzw. sind zahlreich und schwerwiegend: Im Russland-Ukraine-Krieg ist keine Lösung in Sicht, die Inflation bleibt hartnäckig hoch, die Notenbanken schalten von Expansion auf Straffung um, internationale Investoren ziehen sich aus Europa zurück, und bezüglich seiner Energieversorgung muss sich Deutschland nicht erst seit der Ausrufung der Gaswarnstufe 2 auf längerfristige Störungen einstellen.

Kurzum: Es ist kein schönes Umfeld für die Börsen, und so schnell ist keine Besserung in Sicht. Darunter leiden auch die im Portfolio des DWS Concept Platow Fonds (LU1865032954, LU1865033176, LU1865032871) enthaltenen Aktiengesellschaften. Zwar schlug sich der Fonds im Juni etwas weniger schlecht als der am besten vergleichbare SDAX, aber Anlass zur Freude gibt dieser Befund angesichts des dicken Minus nicht. Nahezu alle Portfoliotitel verloren im Juni an Wert, über die Hälfte sogar prozentual zweistellig.

Wenn bereits beim drittbesten Wert eine negative Kursveränderung steht, ist klar, wohin die Reise im Juni ging. Lediglich CropEnergies und Envitec schafften überhaupt ein Plus. Inklusive der Dividendenzahlung brachte zusätzlich noch Ringmetall eine positive Rendite. Das war es aber auch schon. Selbst bei 7C Solarparken, deren Aktie bemerkenswerterweise in diesem garstigen Umfeld ein Allzeithoch erklomm, reichte es am Monatsende nicht mehr zu einem Plus. Auf der Negativseite standen hohe Einbußen bei größeren Positionen wie Adesso, Aurubis, Einhell Vz., Hornbach Holding, Mercedes-Benz und Sto Vz., neben weiteren Aderlässen bei niedriger gewichteten Positionen.

Obwohl die übergeordneten Themen weiterhin Nachrichtenlage und Kurstafel dominierten, wurden unternehmensspezifische Neuigkeiten durchaus beachtet. Abzulesen ist das anekdotisch an den Extremen der Juni-Rangliste: CropEnergies hob die Prognose an, Hornbach Holding senkte sie ab. Beide stehen also wohl nicht zufällig auf dem ersten bzw. letzten Platz. Auch bei Verbio, das ebenfalls seinen Ausblick hochnahm, sowie bei Medios, deren Aktie in den SDAX zurückkehrte, hielten sich die Abschläge dabei noch einigermaßen im Rahmen.

Gute Unternehmensnachrichten scheinen in der Flut negativer Makro-Daten also nicht vollends unterzugehen, was uns als erklärten Stock-Pickern in unserem Ansatz bestärkt. Ebenfalls positiv werten wir das Verhalten der Unternehmensinsider, die im Juni bei unseren Portfoliounternehmen klar überwiegend auf der Käuferseite standen. Das sehen wir als Pluspunkt für unsere Aktienauswahl, selbst wenn der Gesamtmarkt seinen Boden noch nicht gefunden haben sollte.

Autoren: Christoph Frank und Roger Peeters, pfp Advisory

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